Sommertanz 2021
Konzerte und Theater: Herrliche Klänge wieder im Erzgebirge
Seit Ende Juni klingt es im Arzgebirg wieder aus Kirche, Parks und Bühnen. Die C-Pause war gefühlt doppelt so lange wie wirklich. Die Musiker waren genauso
begeistert wie die Zuhörer. Und ein Glücksgefühl breitete sich aus, wieder beieinander zu sein.
Auch wenn das Wetter ausgerechnet am Freitag, dem 25.Juni 2021 nicht strahlend mitspielte, war das Sommerkonzert der
Erzgebirgischen Philharmonie Aue ein Genusserlebnis ersten Ranges. Eigentlich gedacht am stimmungsvollen
Unteren Kirchplatz an der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz die Frischluft zu füllen, musste es
wegen Regens in der Kirche stattfinden. In dieser fast überirdischen Gemäuer der schönsten gotischen
Hallenkirche Sachsens setzt der Raum aber andere Prioritäten für einen großen Klangkörper und für die polyphonen Werke großer Meister.
Hohe Nachhallzeit verlangt dirigentisches Feingefühl für Akzente und Tempi.
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Der erste Kapellmeister, der seit März auch der amtierende Leiter der Philharmonie ist, bis im Herbst
der neue GMD sein Wirken beginnt, hat viel Herzblut in die sicher auch für die Musiker anstrengende
Probenarbeit gesteckt. Das Konzert mit dem Titel „Sommertanz“ mag unterschiedliche Erwartungshaltungen
ausgelöst haben. Tatsächlich war es ein klassisch-romantisches Hörerlebnis mit Spitzenwerken.
Nach der temperamentvollen Ouvertüre aus „Der Schauspieldirektor“ von Mozart, der genau wusste,
was ein Intendant so um die Ohren hat, begrüßte Intendant Ingolf Huhn die Konzertgäste und führte
mit ausgesuchten Kenntnissen und Illustrationen die Werke durch das Programm. Man merkte ihm an wie er
selbst die so aufgestaute Atmosphäre nach der Zwangspause zu genießen und gestalten verstand. Arthur Honeggers „Pastorale d´eté“,
eine „Umarmung an den Sommermorgen“ bestach durch Sanftheit und ruhige Ländlichkeit“, war stimmig in der Kirche.
Giovanni Paisiellos „Barbier von Sevilla“, einst überall bejubelte Oper, heute fast vergessen,
weil Rossini den Stoff benutzte und ihn übertrumpfte, strahlte einstigen Glanz in der Interpretation der
Philharmonie aus. Franz Schuberts Konzertouvertüre von 1817 zeigte die ganze Größe des Komponisten in der
Vertonung seiner Liebe zur für ihn unerreichbaren Karoline Eszterházy. Schubert, hier ein ganz Ebenbürtiger,
noch in der Wiener Klassik verhaftet, bevor er als Wegbereiter der Romantik glänzte. Sowohl die Leichtigkeit
ländlicher Tänze als auch die große konzertante Geste war ihm hier in Verschmelzung gelungen.
kpm (Andere)Von Felix Mendelssohn Bartoldys „Sommernachtstraum“ hätte man gerne noch mehr als sein wundervolles
Nocturno gehört. Er war ein Stilist der Romantik, ohne Süßlichkeit, aber mit einzigartigem Gefühl für Situation.
Dr. Huhn verwies dabei auf die Wieder-Entdeckung Shakespeares durch die Romantiker. Das Orchester spielte wunderbar
einfühlsam, insbesondere die Streicher bestachen durch Sauberkeit, die Blechbläser brachten deutsches Colorit.
Gabrielle Furier „Claire de Lune“ zauberte selten gehörtes Französisches in die Kirche und Dvoraks „Böhmische Suite“
holte das nachbarschaftliche Temperament zu uns herein.
Unnachahmliche Sommer-Herrlichkeiten von Lust im Heu bis Melancholie der Abendsmungen, ja draufgängerischer
Überschwang. Da passte dann Erich Kästners Juni-Gedicht wunderbar dazu. Der Theatermann Huhn kennt die Wirkung gut
gebauter Moderationen! Als Zugabe ein wahrer Ohrwurm von Edgar Elgar, der die Zuschauer in die etwas kühle Sommernacht
entließ. Welche eine Freude, wieder solche Musik von einem guten Klangkörper zu vernehmen und einem Dirigenten,
der differenziert, leichtfüßig führt, kräftig fordert und den Klang in der großen Kirche zusammenhielt. So wurden die
köstlichen Kompositionen gewürdigt.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, Juli 2021
Dieter Klug übernahm die musikalische Leitung. "Fast wie bei uns", flachste Ingolf Huhn als Conférencier vor Mozarts Ouvertüre zum
Schauspieldirektor. Die von Huhn und
Klug zusammengestellte Musikfolge war alles
andere als typisches Wunschkonzert. Es erklangen die Pastorale d'été von Arthur Honegger, die
Ouvertüre zu Giovanni Paisiellos Oper Der Barbier von Sevilla, Franz Schuberts Ouvertüre "im
italienischen Stil", das Notturno aus Felix Mendelssohn Bartholdys Schauspielmusik zu Shakespeares Ein Sommernachtstraum,
die Suite Masques et Bergamasques von Gabriel Fauré, die
Böhmische Suite von Antonín Dvorák und eine
Zugabe von Edward Elgar.
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Die St. Annenkirche mit den Tafelreliefs der
weiblichen und männlichen Lebensalter ist ein atmosphärisch gewinnender Schauplatz und
akustisch eine gute Wahl. Die Erzgebirgische Philharmonie Aue trat in mittelgroßer Besetzung
auf, wodurch das intime Flair einiger Stücke und deren kammermusikalische Transparenz begünstigt wurde. Insgesamt zeugte es von starkem
gruppendynamischem Geist, wie das Orchester nach der Zwangspause die subtilen Werke mit
Können und vor allem Sensibilität bewältigte. Dirigent Dieter Klug mit seiner beträchtlichen
Erfahrung für alle Musiktheater-Gattungen traf die unterschiedlichen stilistischen Anforderungen vom späten 18. Jahrhundert über
den Impressionismus bis zur ganz frühen Moderne vorzüglich. Selten klingt ein Wunschkonzert so wenig nach Vereinfachung
und dafür wie eine Leistungsschau auf besonderen Pfaden. Das Publikum dankte an diesem Frühsommerabend mit
langem Applaus.
Roland Dippel, Das Orchester, 10/2021
Prächtige Musik - lustvoll gespielt
Im traurigen Monat Februar, im gottverlassenen Aue, versöhnte „Klassik am Nachmittag“ die Menschen mit ihrer
manchmal ziemlich tristen Welt. Vier Komponisten aus dem Barock und der Wiener Klassik, - vor, neben und nach
Mozart -, ließ das Kammerochester der Erzgebirgs Philharmonie Aue unter ihrem ersten Kapellmeister
Dieter Klug im Kulturhaus Aue erblühen.
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Zu Unrecht vergessenen Werke großer Komponisten der damaligen vielen Fürstenhöfe -zwischen
Mannheim und Wien- wurden aus der Versenkung geholt und mit Verve gespielt; welch ein Reichtum an
Können und Genuss lauert wohl noch im Verborgenen?!
Weiß Gott!, im Februar, bei Sturmwarnung, einer trostlos verlassenen Auer Innenstadt
(nicht ein Café war um 14 Uhr geöffnet), abendlicher Premiere im Annaberger Theater und nicht
einem plakatierten Hinweis zum 15 Uhr-Konzert oder dem Programm des Kulturhauses, welches vom
geschlossenen Rathaus verstellt ist. Im seinem Charme der 70er Jahre war das Kulturhaus jedoch sehr gut gefüllt.
Hier gab´s dann auch den Kaffee oder das Glas Sekt, was zum Konzertbesuch gehört und Gespräche zwischen Menschen
befördert, die sich meist nur hier immer wieder begegnen. Sie bekamen Musik zu hören, die heute allen zugänglich ist,
früher nur der Hofgesellschaft oder den Ausführenden bekannt und zum Genuss gereichte.
Aber diese Musik ist eben nicht alltäglich zugängig, weil so viel komponiert wurde, ebenso viel vergessen,
abgelegt oder von den Giganten wie Haydn, Mozart, und gerade- Beethoven- überlagert wurde. Dieter Klug, der
Dirigent des Nachmittags, ließ die Besucher durch eine sehr informative Moderation an der Hebung aus dem Internet,
Werk-Entstehung und biografischen Werdegang der Komponisten Teil haben. Seine eigenen Begeisterung konnte man
nachvollziehen und dann an der sehr gut studierten Klangentfaltung des Orchesters auch hören.
Zunächst begannen 17 Musiker, Streicher und Cembalo, die Sinfonie in B von Franz Xaver Richter (1709-1789)
zu spielen. Der Komponist -auch Frantisek X. Richter- aus Mähren, war Sänger, Hofkompositeur und schließlich in Straßburg tätig.
Er gilt als ein wichtiger Vertreter der Mannheimer Schule wie die anderen Komponisten des Nachtmittags
auch. Die Klänge verraten es, -kein Wunder das Mozart einst so lange dort verweilte und : -nicht Kapellmeister wurde.
Selbstbewusst aufspielende Streicher, voran die 1. Geigerin mit kraftvollen Solopassagen, -von dort aus wurde ja früher
das Orchester geleitet ! Auf- und gegenläufige Elemente, polyphone Spannungsbögen, anspruchsvolle Tempi und Vielfalt
im Ausdruck. Am Mannheimer Hof lag die Schmiede der modernen Sinfonie. Man konnte deren Entwicklung im Konzert ein Stück
weit mitverfolgen.
Johann Stamitz, tschechisch: Jan Stamic (1717-1757) aus Böhmen, war ab 1750 in Mannheim Hofinstrumentaldirektor.
Zu seiner Sinfonie in Es mit bereits 4 Sätzen gesellten sich zu den Streichern, Oboen und Hörner. Opulenz im Klang, wechselnde
Begleitfunktionen, souveräne Motivverarbeitung. Sein junges Schaffen war reich gesegnet. Spätestens beim dritten Komponisten
ging die feine Dramaturgie des Konzertes auf. Michael Haydn (1737-1806, Bruder des großen Josephs und des ebenfalls bekannten
Johann Evangelist Haydn, war nun wie o.g. Richter ein echter Zeitgenosse Mozarts im doppelten Sinne.
Sowohl seiner von diesem geschätzer reichen Werke wegen und wegen dessen Aufenthalt und schließlich Bleiben am
fürsterzbischhöflichen Hof in Salzburg bis zum Tode. Beigesetzt auf dem dortigen Petersfriedhof in der Nähe von Mozarts
Schwester Nannerl und Leopold Mozart. Während das Mozart-Genie sich von Coloredos Schuhriegelei befreite, wirkte Michael
Haydn mit einem höchsten Qualitätsanspruch auch in die Kirchenmusik mit unzähligen Messen und Deutsche Hochämtern hinein.
Wenige wissen, dass Salzburg damals nicht zum Österreichischen Herrschaftsgebiet, sondern genau genommen zu München-Freysing
gehörte, und es nicht falsch ist, Mozart deshalb auch als Deutschen zu bezeichnen.
Haydns Sinfonie 32 in D erklang als zweisätzige und zeigte doch Glanz und Einfallsreichtum. Trompeten, Fagott und Flöte
kam dazu und im Presto zwitscherte und tirilierte die Natur recht künstlerisch ihr Lied. Ganz ohne Zweifel war dann
Ignaz Pleyels (1757-1831) Sinfonie in C, op. 66B154, auch der Höhepunkt des Nachmittags. Seine viersätzige Sinfonie ist in der
Mode der Zeit kompakt und zu den späteren, romantischen Werken dieser Art relativ kurz. Die Konvention der Höfe forderte
im „11. Gebot“: Du sollst Dein Publikum nicht langweilen und das Essen wird kalt! Pleyel war nicht nur exzellenter Tonsetzer
und hatte die Zeitgenossen und Vorgänger gründlich gekannt, sondern auch ein umtriebiger Geschäftsmann und Konzertgestalter,
der schließlich in Paris starb. Der Salle Pleyel ist bis heute einer der bekannten und schönsten Spielstätten dort, daneben hatte
er eine Klavierfabrik und einen Musikverlag gegründet, um Urheberrecht durchzusetzen.
Einst von reichem ungarischen Mäzen, dem Grafen Erdödy gefördert wie Joseph Haydn von den Eszterházys, hatte er sich zum
Kreis der Wiener Klassik emanzipiert. Sein Musik ward geschätzt von Wien, London bis Paris und Berlin. Grandiose Auftaktakkorde,
theatralische Klangentfaltung, vielseitige solistische Meisterschaft wie z.B. die der Flöte, tänzerische Leichtigkeit,
verarbeitete Volksmusik wie der des Ländlers sind auch Ausdruck eines souveränen bürgerlichen Selbstbewusstseins. Die Musiker
unter Dieter Klugs sorgsamen Dirigat waren mit Überzeugung und künstlerischem Einsatz bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe zur
Freude des begeisterten Publikums.
Schade, dass die seit 14 Jahren dreimal pro Spielzeit laufende Reihe „Klassik am Nachmittag“ nicht auch im Annaberg-Buchholz
zu hören ist. Dort gäbe es dann auch das eine oder andere Café davor und danach.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, Februar 2020
Weihnachtskonzert 2019
Im Eduard-von Winterstein-Theater haben die Weihnachts- und Silvesterkonzerte Traditionsstatus erlangt.
Früh ausverkauft wird das Weihnachtskonzert deshalb zweimal gegeben. In diesem Jahr standen sie wieder unter der
sorgsamen Leitung von Kapellmeister Dieter Klug, der viel Aufwand in die Programmauswahl investiert.
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Auch wenn das Stamm-Publikum zu gerne Tschaikowkijs „Nussknacker“ hört, ist ihm daran gelegen, unbekannte oder vergessene
Musiken ins Weihnachtslicht zu heben. Und so überraschte er mit Kompositionen aus der Vor-Mozart-Zeit: Johann Gottlieb
Grauns fein ziselierter „Sinfonia“ in B, Johann Stamitz`auftrumpfende „Sinfonia Pastorale“ in D, Johann David Heinichens
zarte „Hirtenmusik für die Weihnachtsnacht“ sowie Ausschnitte aus Christoph Graupners Ouvertüren-Suite in D. Der in
Kirchberg geborene Barockkomponist wurde Hofkapellmesier in Darmstadt. Der tänzerische Charme ist durchaus im Kontext der
Französischen Suiten Bachs zu sehen. Das Weihnachtskonzert glänzte mit russischen Komponisten im zweiten Teil mit deren
russischen Volksweisen als Themen: Mili Balakirew Òuvertüre über drei russische Themen, Aleksander Skrjabins „Träumerei“,
Peter I. Tschaikowskijs Schauspielmusik „Schneeflöckchen“.
Nicht nur weil die wunderbaren russischen Volksmärchenfilme bei uns zur Weihnachtszeit gehören, sondern auch,
weil man hören konnte, wie europäisch die russische Musik im 19.Jahrhundert aufgeschlossen hatte; Wagners Einfluss
schöpferisch verarbeitet ward, die deutsche Romantik wirkte und ein eigener nationaler Stil das gewachsene
Selbstbewusstsein prägte. Herrlich die Erzgebirgs Philharmonie Aue in selten gehörtem Schwung u n d meisterlicher
Präzision aller Stimmgruppen und doch wie nicht immer: wunderbare Bläserklänge mit Fülle und Eleganz.
Die Weihnachtslieder zum Mitsingen wurden von Mitgliedern des Opernchores unterstützt, was schön war, aber nicht
nötig. Das Publikum war sattelfest bei „Sind die Lichter angezündet“, „Es ist eine Zeit angekommen“,
„Freit eich, ihr Leit“, „Dr Bergmaa“, „Tochter Zion“ und „Fröhliche Weihnacht überall“.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, Januar 2020
Entfesselter "Tanz der Gaukler" entfacht den Jubel der Zuhörer
Die Erzgebirgische Philharmonie Aue hat in ihrem Weihnachtskonzert am Donnerstagabend in der Kirche St.
Nicolai nahezu Unbekanntes präsentiert. Das allerdings auf dem hohen Niveau einer Staatskapelle.
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Die Musikgeschichte ist gnadenlos. Der vermeintlich ewige Komponisten-Ruhm
von gestern kann im Kampf mit den Konkurrenten schnell verglühen. Die Besucher des Weihnachtskonzerts in der Auer
Kirche St. Nicolai erlebten, wie sich einst Umjubeltes und Vergöttertes heute anhört.
Obwohl nichts aus "Nussknacker" und "Hänsel und Gretel" auf dem Programm stand, kein Solist sang, waren sehr
viele Gäste ins Gotteshaus gekommen. Darunter reichlich Kinder und Jugendliche, die unter den Kronenleuchtern
und im Glanz vieler Kerzen aufgeregt von der Empore blickten auf diese zahlreichen Musiker mit ihren Instrumenten,
die an diesem Donnerstagabend so prächtige Klangteppiche zauberten.
Zu den ganz Großen seiner Zeit gehörte Christoph Graupner (1683-1760). Beinahe hätte er Johann Sebastian Bach
das Thomas-Kantorat weggeschnappt. Graupner konnte nur nicht nach Leipzig kommen, weil ihn sein Dienstherr nicht
freigab. Die Ausschnitte aus Graupners Ouvertüren-Suite D-Dur, gespielt von der Erzgebirgischen Philharmonie
verdeutlichten, warum Bach in ihm einen ernst zu nehmenden Konkurrenten hatte. Dirigent Dieter Klug, der stets
die beliebten Weihnachtskonzerte leitet, verlieh dem Werk jene paukenmächtige auftrumpfende Überhöhung, die den
damaligen Geldgebern einfach gefallen musste. Warum aber hat sich diese Musik nicht dauerhaft durchgesetzt?
Vergleicht man sie mit Händel, ist dessen motivische Formkraft, etwa bei der "Wassermusik", doch um einiges stärker.
Der Eindruck der Graupner-Ouvertüre war trotzdem bemerkenswert. Mit einer "Sinfonia in B" des Violinvirtuosen und
Berliner Orchesterleiters Johann Gottlieb Graun (1703-1771) hatte das Weihnachtskonzert begonnen. Diese Musik ähnelt
den kleinen Sinfonien von Carl Philipp Emanuel Bach, der sich gegen seinen übermächtigen Vater ebenfalls nie durchsetzen
konnte. Dirigent Klug wusste die stillen Momente der Musik von Graun besonders konsequent zu verdeutlichen. Das ist
selten in den Sinfoniekonzerten der oft zu lauten Philharmonie, die gern auf Knalleffekte hinarbeitet.
Die Kirche St. Nicolai zeichnet sich durch eine sehr gute Akustik aus, die sowohl im Bass als auch im Diskant nichts
verkleinert und entschärft. Anno 1893, im Eröffnungsjahr des Neubaus, starb Pjotr Iljitsch Tschaikowsky. Kaum einer
kennt in Deutschland dessen Schauspielmusik zu "Schneeflöckchen" op. 12, ein großes Werk mit Chor und Solisten.
Diese Musik war die Entdeckung des Abends. Glockenspiel, Harfe, große Besetzung mit viel Schlagwerk. Die Philharmoniker
spielten den abschließenden "Tanz der Gaukler" wie eine entfesselte Staatskapelle mit berauschendem Übermut.
Die Zuhörer jubelten. Das anschließende Weihnachtsliedersingen des Publikums hob die Stimmung nochmals kräftig an.
Rolf Pausch, Freie Presse, 28.12.2019
Weihnachtskonzert 2018
Gemeinsames Singen wird zum Höhepunkt
Beim Weihnachtskonzert der Erzgebirgischen Philharmonie klagte vor viel Publikum ein überarbeiteter Weihnachts-Malocher.
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Weihnachten fällt aus. Knecht Ruprecht will seine Werkstatt im Himmel schließen.
Streik! Überzogene Forderungen der Kids, freche Wunschzettel, immer mehr Arbeit. Und wie wird das Problem opernmäßig gelöst?
Ein Märchen-Engel leistet singend Überzeugungsarbeit, Ruprecht knickt spätromantisch musikbenebelt ein.
Zu hören war im 4. Philharmonischen Konzert in Ausschnitten der Einakter "In Knecht Ruprechts Werkstatt", ein Weihnachts-Märchenspiel
in einem Akt des österreichischen Komponisten Wilhelm Kienzl (1857-1941). Die Moderation hatte Ingolf Huhn übernommen,
der Intendant des Annaberger Theaters. Die Altistin Anna Bineta Diouf sang die herzige Story. Sie ist Mitglied des
Annaberger Ensembles. Zu Herzen gingen die Gesänge des kleinen Theater-Frauenchores.
Ingolf Huhn, langjähriger Musik-Erklärer, bemerkte zur Qualität der Wunschzettel: "Die Orthografie der Kinder wurde
von Jahr zu Jahr schlechter." Bei Ruprecht ging's insgesamt drunter und drüber. Die Pfefferkuchen beschwerten sich,
dass sie von den Mäusen verfolgt und angeknabbert werden. Die verfressenen Mäuse sang der Damenchor, auf der vorderen
Kirchenbank stehend. Später hatten die Damen noch singende Brieftauben zu verkörpern, welche Wunschzettel abwarfen.
Anna Bineta Diouf sang den Weihnachtsengel mit Lockerheit, zeigte leuchtende Stimmkraft, obwohl sie indisponiert war.
Musikalisch erinnerten bei dieser völlig unbekannten Musik das Orchester und der Chor überraschend an Mendelssohns anmutig
aufgeregte "Sommernachtstraum"-Musik. Dieter Klug, 1. Kapellmeister des Annaberger Theaters, gab dem Orchestervorspiel
kräftige Kontur, aber es fragt sich, ob diese mächtig wagnernde musikalische Einleitung nicht zwei Nummern zu groß ist für
dieses harmlose Singspiel.
Höhepunkt des Abends war die Ouvertüre zu Engelbert Humperdincks Oper "Königskinder". Das hatte
philharmonischen Glanz und dramatische Wucht. Anna Bineta Diouf sang dann noch Mozarts "Laudamus te"
("Wir loben dich") aus der großen c-moll-Messe KV 427. Trotz allem ist jedes Jahr das abschließende Singen
des Publikums zu den von Kapellmeister Dieter Klug prächtig arrangierten Klängen des Orchesters der Stimmungsmacher
Nummer eins. Der Frauenchor sang mit dem Publikum mit: "Ihr Leitle, freit eich alle" und "O du fröhliche".
Der Beifall war voller Begeisterung.
Rolf Pausch, Freie Presse, 28.12.2019
Weihnachtskonzert 2017
Die unter dem erfahrenen Ersten Kapellmeister Dieter Klug sicher begleitende Philharmonie hatte an
den Abenden noch weiter reichlich Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Dabei war stets
ein zupackendes, aktives, dynamisch fein austariertes Musizieren zu beobachten.
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So machte eine vor Spannung vibrierende, rhythmisch musterhaft durchgezeichnete
Ouvertüren-Suite in D-Dur des Barockmeisters Johann Friedrich Fasch den Anfang.
Das war keine gediegene Pflichtübung in Sachen Alte Musik; hier zeigte sich eine über
Jahre organisch gewachsene, die einzelnen Register sich frei entfalten lassende
Interpretationskultur.
Nach der Pause wurde man dann dem Anspruch eines weihnachtlichen
Konzerts voll und ganz gerecht und sprang zudem für möglicherweise zu Unrecht vergessene
Komponisten in die Bresche. Da war unter anderem - mit dem einfühlsam gestaltenden "hauseigenen"
Bariton Jason-Nandor Tomory als Solisten - eine Arie aus Joseph Leopold Eyblers angenehm ins
Ohr gehendem Weihnachtsoratorium zu hören. Von Joachim Raff wurden unter einem subtil leitenden
Klug zwei an Poesie und innerer Bewegung reiche Sätze der Sinfonie Nr. 11 "Der Winter" aufgeführt.
Otto Nicolais bei aller Klangfülle innige Weihnachtsouvertüre, die am Ende "Vom Himmel hoch,
da komm ich her" aufstrahlen lässt, leitete dann zum Finale über, in dem das Publikum selbst
aktiv werden durfte. Bei von Dieter Klug wirkungsvoll arrangierten Weihnachtsliedern, so auch dem
erzgebirgischen "Wenn's im Winter schneie tut", wurde kräftig mitgesungen.
Volker Müller, Freie Presse, 21.12.2017
Es war ein Wagnis, denn außer dem Namen Mozarts fehlten geläufige Komponisten-Blickfänge
im Programm des Weihnachtskonzerts in der Kirche St. Nicolai. Würden genügend Auer in
die Kirche finden, so ganz ohne Bach, Humperdinck und Tschaikowsky?
Ja. Viele fanden hinten auf der Empore nur noch Hörplätze. Von einer Überalterung des
Publikum sah man nichts, viele junge Leute hörten zu, die Mischung war ausgewogen.
Kapellmeister Dieter Klug und die beiden Solisten wurden zuletzt begeistert gefeiert.
Das Publikum sang wie jedes Jahr Weihnachtslieder zur Begleitung des Orchesters.
Dieter Klug hatte das wieder glitzerbunt und mutig arrangiert, und man
hörte "Wenn's im Winter schneie tut" im Musical-Sound.
Das Weihnachtskonzert hatte mit einer unbekannten Ouvertüren-Suite in D-Dur von Johann
Friedrich Fasch (1688-1758) begonnen. Der Kapellmeister und das Orchester musizierten
den mit Pauken und Trompeten auftrumpfenden 1.Satz virtuos als Fest-Knaller. Diese Musik ähnelt
Händels Ouvertüre zur "Feuerwerksmusik". Ausdrucksstark, im Gestus des Opernreformators
Christoph Willibald Gluck geschrieben, kam der introvertierte 2.Satz aus dem Altarraum.
Dann wurde es populär. Der Konzertmeister der Erzgebirgischen Philharmonie, Michael Schmidt,
spielte das Konzert für Violine und Orchester A-Dur KV 219 von Mozart. Das konnte sich hören
lassen, wenn auch die Aufregung stellenweise hörbar mitspielte. Michael Schmidt beherrscht
neben aller Virtuosität die fein ausgeformte leise Klangrede.
Der Annaberger lyrische Bariton Jason-Nandor Tomory (Jahrgang 1977) sang die Arie "Er ist in
Bethlehem geboren" aus dem Weihnachts-Oratorium HV 138 von Joseph Leopold Eybler (1765-1846).
Die Philharmoniker ließen das hohe Pathos dieser fesselnden Musik zum Gesang Nandor Tomorys
prächtig aufrauschen. Der Solist sang zuletzt die Weihnachtslieder mit.
Bei Joachim Raffs großer Sinfonie Nr. 11 a-moll (Der Winter) op. 214 beschränkte man sich in
Aue auf die beiden Sätze "Der erste Schnee" und "Am Kamin". Eine erfindungsstarke Musik, aber
den Winter sucht man darin vergebens. Vielleicht war das nur einer jener Marketing-Kniffe, wie
ihn auch andere Komponisten praktizierten, damit das Publikum wusste, welche konkrete akustische
Dienstleistung ihm verkauft wird...
Rolf Pausch, Freie Presse, 27.12.2017
Weihnachtskonzert 2016
Denkwürdiger Konzertabend
Neben Bergparade, Weihnachtsmarkt und Neinerlaa gehört in Annaberg-Buchholz das Weihnachtskonzert der
Erzgebirgischen Philharmonie Aue, unter der bewährten Leitung ihres 1. Kapellmeisters
Dieter Klug, wohl zu den mittlerweile nachhaltigsten Traditionen der Erzgebirgs-Weihnacht.
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Auch in diesem Jahr hatte der 1. Kapellmeister Dieter Klug wieder ein berührendes Programm
zusammengestellt, das von unseren Philharmonikern mit Leidenschaft, Wohlklang und Präzision an drei
Abenden - davon zwei Mal in Annaberg und einmal in Aue - geboten wurde. Wiederholt hat Dieter Klug
mit diesem Konzert den Beweis angetreten, dass unser Orchester unter seiner Leitung Willens und in
der Lage ist, ein wundervolles „Lento e sempre piano“ zu zaubern, wie dies - kontrastreich zum darauf
folgenden „minuetto“ - im Streicher-”Concerto pastorale” vom zu oft vernachlässigten
Barockkomponisten Johann Melchior Molter erklang.
Auch in der Suite Nr. 1 von Ottorino Respighi überzeugte das Orchester von seinen dynamischen
und damit kontrastreichen Möglichkeiten hinsichtlich der Interpretation dieser wundervoll
adaptierten Lautenmusiken der Renaissance für großes, aber keineswegs überwältigendes Orchester.
Besonders hervorzuheben die Pizzicato-Klänge oder die gedämpften Streicherpassagen.
Welch künstlerische Reserven in diesem Klangkörper geweckt werden können, hat Klug dann mit einer
farbenreichen, sehr nuancierten - erforderlichen Wagnerklangbildern durchaus nicht abgeneigten -
Interpretation von Humperdincks Hänsel-und-Gertel-Ouvertüre erneut wunderbar deutlich hörbar
gemacht.
Dies konnte dann nur noch von den Ausschnitten aus Tschaikowskis märchenhafter Ballett-Musik
zum „Nußknacker“ - hier insbesondere mit dem grandios gespielten Pas de deux - überboten werden.
Bei allen großartigen Klängen vom Podium und einer meisterlichen Interpretation der dramaturgisch
gut gewählten Werke durch Orchester und Dirigenten, war für viele der eigentliche Höhepunkt das
abschließende gemeinsame Singen von altdeutschen und erzgebirgischen Weihnachtsliedern.
Vermittelte doch dieser große einstimmige Chor gerade an jenem denkwürdigen und sehr besinnlichen
Abend viel von jenem Gemeinschaftsgefühl, an das der Intendant Dr. Ingolf Huhn zu Beginn des
Weihnachtskonzertes erinnerte und sich das Konzertpublikum schweigend für die Opfer des
Berlin-Attentats von ihren Plätzen erhoben.
Annaberger Wochenblatt, 20.12.2016
Weihnachtskonzert 2015
Märchenhaftes Weihnachtskonzert
Dieter Klug bot mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue stimmungsreiche und meisterlich interpretierte Musik im
Advent, die durch ein ansprechendes Märchen-Singspiel von Humperdinck ergänzt wurde.
Die vom 1. Kapellmeister der Erzgbirgischen Philharmonie Aue, Dieter Klug, dirigierten Weihnachtskonzerte
sind jährlich deshalb immer derart begehrt, weil das Publikum weiß, dass es hier immer etwas künstlerisch
Besonderes und Überraschendes erwarten kann - und das auch noch in sehr hoher Qualität, wie das
Weihnachtskonzert am vergangenen Montag (14.12.2015) erneut bewiesen hat.
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Mit einem gescheiten dramaturgischen Aufbau des gesamten Abends, der sich zwischen triumphaler Festlichkeit und
filigraner Besinnlichkeit bewegte, konnte Dieter Klug mit seinem sehr gut studierten Orchester das Publikum
in eine ausgesprochen angenehme Weihnachtsstimmung versetzen.
Mit einem fulminanten Concerto Grosso vom Altmeister Händel, quasi einem Zwischenspiel zu Händels
„Alexanderfest“, wurde der Abend eröffnet (berührende Violin-Soli von Katharina Overbeck und Violeta Petrescu!).
Und dass das Publikum, gemeinsam mit dem Damenchor und begleitet vom Orchester, am Endes des
Konzertabends „Tochter Zion, freue dich“ aus eben diesem Händel-Werk sang und damit quasi
eine musikalische Klammer mitgestaltete, war garantiert kein Zufall.
Ein anrührender und geschmackvoll dargebotener Ruhepunkt war die anschließende Vor-Premiere des Märchenspieles
„Die sieben Geislein“ von Engelbert Humpertinck, den die meisten nur als den Hänsel-und-Gretel-Komponisten
kennen dürften. Der „Opern-Archäologe“, Intendant Dr. Ingolf Huhn, erläuterte nicht nur mit launigen Worten
die Werk- und Interpretationsgeschichte dieses kleinen Märchen-Singspiels, sonder trat auch als Erzähler der Handlung auf.
So erlebten wir einen mit sonorer Bass-Stimme daher kommendes Schaf im Wolfspelz, unter dem sich Leander
de Marel verbarg. Bettina Corthy-Hildebrandt sang die alte Geis, und die Damen des Chores gestalteten mit
schönem Gesang und Handpuppen die sieben Zicklein aus Grimms Märchen. Das Besondere an dieser
Opern-Ausgrabung war, dass das Publikum an diesem Abend in den Genuss kam, die Orchesterfassung des
Kinderliederspiels zu erleben, da die ursprüngliche Fassung für Klavier geschrieben wurde und in den
kommenden Tagen auch viermal für unsere ganz kleinen Theaterbesucher (ab vier Jahren) in dieser Form hier über die Bühne gehen wird.
Als zeitlicher und musikalischer Kontrast folgte eine Ouvertüren-Suite von Georg Philipp Thelemann mit
präzis geschlagenen Pauken und silbern triumphierenden Clarin-Trompeten in den höchsten Höhen, die
auch als Bachtrompeten bekannt sind. Bravo für Thomas McColl und Hartmut Pohle! Dieter Klug genoss am
Pult sichtlich die musikalische Farbenpracht dieses strahlenden, festlichen, tänzerischen und furiosen
Werkes vom Barockkomponisten aus Magdeburg. Von daher war es trefflich konzipiert, dass es nach der
Pause mit dem „Verzauberten See“ des Petersburgers Ljadow zunächst besinnlich weiter ging. Die
fröhliche „Schlittenfahrt“ von Frederick Delius, die ein wenig an die Musiksprache des
Nußknacker-Ballett-Tschaikowski erinnert, führte die Zuhörer in eine spätromantische Märchenlandschaft mit
fernen Glöckchenklängen, leisen Schneeflockentänzen und aufbrausenden Winterstürmen - im etwas vernebelten
Shakespearischen Wonnemond.
Ein gewaltig-monumentales „Wintermärchen“ vom böhmischen Komponisten Josef Suk, das nicht nur dem
Dirigenten hohe Konzentration und enormes Einfühlungsvermögen in dieses teilweise eklektizistische Werk
abverlangt, sondern auch viel Spannkraft und große musikalische Bögen vom Orchester fordert. Beides ist
am Konzertabend, diesem im doppelten Sinne märchenhaften Weihnachtskonzert, von allen Interpreten -
insbesondere aber vom Orchester und seinem Dirigenten Dieter Klug - überzeugend und daher auch mit viel
Beifall und Blumen bedacht gelungen.
Mit Begeisterung und stimmgewaltig sang dann auch das Publikum - unterstützt von Orchester und Damenchor -
drei hochdeutsche Lieder zur Weihnacht. Beim nächsten Weihnachtskonzert sollte man aber wieder der
Tradition folgen und ein erzgebirgisches Mundartlied in den vollbesetzten Saal schmettern lassen...
Annaberger Wochenblatt, 15.12.2015
Weihnachtskonzert 2014
Selten schöne Klänge im Weihnachtskonzert
Die Erzgebirgischen Philharmoniker verwöhnten in ihrem 4. Konzert unter der Leitung von Dieter Klug das
begeisterte Publikum mit weniger bekannten, aber wunderbaren Kompositionen des französischen und
deutschen Barock, der deutschen und berühmten russischen Spätromantik sowie mit bekannten Weihnachtsliedern zum Mitsingen.
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Unter der engagierten Stabführung des 1. Kapellmeisters Dieter Klug fand am Montag, dem 15. Dezember 2014, das erste von insgesamt
drei Weihnachtskonzerten der Erzgebirgischen Philharmonie Aue im Annaberger Winterstein-Theater statt. Nicht nur am
vollen Haus, auch an der Art der Besitznahme der Foyers, des Restaurants, der Umgänge und des Saals durch das Publikum
kann man alljährlich die besondere Erwartungshaltung an diesem stimmungsgeladenen Abend ausmachen. Maestro Dieter Klug hatte
sicher lange vorher sein Programm zusammengestellt und mit voller Absicht wenig Bekanntes gewählt und mit überraschender
Strahlkraft zum Erklingen gebracht.Am Beginn stand die “Weihnachtssinfonie“ von Michel-Richard de Lalande, einem Hofkompositeur
Ludwig XIV. von Frankreich. Mit fein arrangierten Klängen und tänzerischer Grazie, aber auch rauschender Grandezza spielte
das gut vorbereitete Orchester diese herrliche Musik.
Aus Johann Sebastian Bachs Zeit als Thomaskantor erklang danach aus seiner Kantate BWV 110 zum 1.
Weihnachtstag die Arie “Unser Mund sei voll Lachens“. Jason-Nandor Tomory sang den Part
stimmlich wie befreit von seinen ansonsten anspruchsvollen Aufgaben mit angenehmer Höhe und zupackendem Gestus in den Koloraturen.
Selten gibt es wohl auch eine Ouvertüre mit drei Sätzen. Johann Friedrich Fasch schuf dieses Werk für die Dresdener
Hofkirche enorm pointiert und akzentuiert, daher überraschend ungewohnt wurde es vom Dirigenten und dem Klangkörper
auch interpretiert. Die Instrumentengruppen waren exakt und einsatzfreudig aufeinander eingestellt. Ein Genuss,
das Orchester zu beobachten, das auch unter seiner neuen 1. Konzertmeisterin, Frau Katharina Overbeck, mit seh- und
hörbarem Schwung aufmerksam geführt wird.
Aus Josef Rheinbergers “Stern von Betlehem“, seiner Weihnachtskantate von 1891 für den Münchner Hof geschrieben,
sang der Bariton Jason-Nandor Tomory “Der Lichtglanz schwindet“ wohltemperiert und akzentuiert. Ein besonders vom
Publikum belobigter Höhepunkt des Abends galt dem jüngsten Künstler, dem erst 16jährigen Bratschisten Elias Ledig aus
Gößnitz, der bereits Preise erlangte und Mitglied der Deutschen Streicherphilharmonie sein darf, sein Studium aber
noch vor sich hat! Er spielte engagiert die Romanze für Viola und Orchester von Max Bruch, dessen bekanntes
Violinkonzert zum Beliebtesten in den Konzertsälen gehört. Hier spielte der junge Solist mit der weniger bekannten
Viola-Romanze quasi in seine Zukunft hinein, mit vielversprechenden Momenten in Tongebung und Ausdruck, manchmal mit
noch zu viel Respekt vor Werk und Orchester. Dieter Klug leitete feinfühlig die Beziehung zwischen Solisten und
Orchester. Gleichzeitig dürfte dieser Auftritt auch eine Verbeugung des Dirigenten an seine eigene wohlfundierte
musikalische Ausbildung in seiner Heimat und die dortigen Musikpädagogen gewesen sein.
Joseph von Eybler, Hofkapellmeister in Wien, schuf mit seinem Weihnachtoratorium und der Arie “Er ist in Bethlehem geboren“
ein an den sängerischen Gestaltungswillen nicht zu unterschätzendes Werk. Der Sänger wird durch dynamische Aufgänge und
wiederholende Gesten gefordert. Tomory sang gut modulierend und kraftvoll-schön, wenn auch in der Konsonanten-Artikulation
und in den Tiefen noch Reserven zu erahnen waren.
Neben den vielen überraschenden Wohlklängen war dann nach der Pause Peter Iljitsch Tschaikowskijs Dornröschen-Suite
ein Rausch der Klänge, Einfühlsamkeit und Fülle der russischen Seele. Das Orchester gab alles: Zuförderst die
Klangteppiche der Streicher, die wunderbaren Celli, die oft zu selten erwähnt, mit großem emotionalen Einsatz bei der
Sache sind. Der Harfenist Friedhelm Peters mit seinen rauschenden Soli, die mitunter etwas zu hart klangen. Dann die am
festlichen Abend wunderbaren Bläsergruppen: Von den Barock-Trompeten-Soli über die gut studierten Hörner bis zu den
harmonischen Holzbläser, um nur einige stellvertretend zu nennen - Bravo!. Die ausladenden Walzer, die tänzerisch
pikanten und vom Dirigenten modellierten Akzente wurden vom Orchester lustvoll beantwortet.
Den beliebten Abschluss der Weihnachtskonzerte bildeten wieder einmal das mit den Künstlern gemeinsame Singen von
deutschen und erzgebirgischen Weihnachtsliedern, das Herr Tomory mit “Adeste fideles“ solistisch anführte. Das
Publikum sang kräftig und freudvoll “Herbei, oh ihr Gläubigen“ weiter, gefolgt von “Tausend Sterne sind ein Dom“,
dem erzgebirgischen “Weihnachten is, stille Nacht“ u.a., bis zu einem überzeugten “Oh, du fröhliche“. Langanhaltender
Beifall für die inspirierten Künstler und das abwechslungsreiche Konzerterlebnis in einem weihnachtlichen geschmückten
Haus: Herrenhuther Stern vor blauem Grund und zwei Weihnachtsbäume. Allerdings - frei nach Loriot: “Früher war da auch mehr Lametta...“!
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 17.12.2014
Ein Leuchten durch die Herzen geht
Das Weihnachtskonzert der Erzgebirgischen Philharmonie im Theater Annaberg hat das Publikum begeistert.
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Das Erzgebirge ist bekanntermaßen eine an vorweihnachtlichen Traditionen reiche Region. Zu ihnen gehört ohne Zweifel das
jährliche Weihnachtskonzert der Erzgebirgischen Philharmonie Aue. Es bietet nicht nur klassische Stücke, die das Publikum aufs
Fest einstimmen, sondern immer auch Weihnachtslieder zum Mitsingen. In diesem Jahr war der gemeinsame Gesang schon beinahe ein
Konzert für sich. Denn mit insgesamt sechs Liedern und einem vom Orchester zu Gehör gebrachten Intermezzo mit Musik von
Johann Sebastian Bach standen die Besucher in der angenehmen Pflicht, ihren Teil zum Gelingen des Konzertabends beizutragen.
Professionelle Unterstützung gab es von Jason-Nandor Tomory, der als Solist mit seinem wunderbaren Bariton und viel Charme für
emotionale Höhepunkte an diesem besonderen Konzertabend im Annaberger Theater sorgte. Will man Tomorys durchweg hörenswerte
Leistungen differenzieren, dann gebührt der erste Platz der Interpretation von “Er ist in Bethlehem geboren“. Dieser Ausschnitt
aus dem 1794 uraufgeführten Weihnachtsoratorium von Joseph von Eybler gehörte auch musikalisch zu den Glanzstücken des Abends.
Als enger Freund von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn steht Eybler unverkennbar in deren Tradition. Die Noten für das
diesjährige Weihnachtskonzert in Annaberg sind nach einer Kopie hergestellt, die von der österreichischen Nationalbibliothek Wien
zur Verfügung gestellt wurde.
Es gab neben Eyblers zu Herzen gehender Musik noch mehr zu entdecken - die “Sinfonie de Noel“ von Michel-Richard de Lalande
zum Beispiel. Ein fröhliches und freundliches Stück barocker Musik, wie sie der erfolgreiche Hofkomponist Ludwigs XIV. vor
allem für die prunkvollen Feste des Herrschers geschrieben hat. Besonderen Charme gibt seiner weihnachtlichen Sinfonie deren
Begleitung durch das Cembalo - ein Instrument, dessen Gebrauch Michel-Richard de Lalande am Beginn seiner Karriere am
königlichen Hof lehrte, ehe er zum Hofkapellmeister und Kammersekretär des Sonnenkönigs aufstieg.
Mit der Romanze für Viola und Orchester F-Dur von Max Bruch hatte der zweite Solist des Abends seinen großen Auftritt.
Unaufgeregt, beinahe schüchtern betrat Elias Ledig mit seiner Viola die Bühne und verzauberte mit seinem Spiel nicht nur
das Publikum, sondern auch die Mitglieder der Erzgebirgischen Philharmonie. Der 16-Jährige ist ein Ausnahmetalent und ist
seit knapp einem Jahr Mitglied der Deutschen Streicherphilharmonie. Dieses Eliteorchester steht in der Trägerschaft des
Bundes und vereint die besten Musikschüler des Landes.
Bei einem Weihnachtskonzert ist es unvermeidlich, Musik von Johann Sebastian Bach ins Programm aufzunehmen.
Dieter Klug, unter dessen Leitung die Erzgebirgische Philharmonie Aue musizierte, hatte dafür einen Ausschnitt
aus einer der Kantaten des Thomaskantors ausgewählt. Im Programm gab es außerdem Musik von Johann Friedrich Fasch,
Josef Rheinberger und als glanzvolles und mit viel Temperament gespieltes Finale die Dornröschen-Suite von Peter Tschaikowski.
Petra Kaden, Freie Presse, 17.12.2014
Klingende und singende Weihnacht
Das 4. Philharmonische Konzert hat die Gäste in Aue mit weltbekannter russischer Musik erfreut.
Es präsentierte außerdem hörenswerte Solisten.weiterlesen
Aue. Der sechzehnjährige Elias Ledig vom Elite-Orchester "Deutsche Streicherphilharmonie" und der Annaberger Bassist Jason- Nandor
Tomory waren neben dem Dirigenten Dieter Klug die Blickpunkte des diesjährigen Weihnachtskonzerts der Erzgebirgischen
Philharmonie in der Auer Kirche St.Nicolai.
Elias Ledig spielte Max Bruchs (1838-1920) Romanze für Viola und Orchester F-Dur op. 85...formte jedenfalls mit fein abgestufter Klangskala seinen melodisch
schwelgenden Part.
Mit Michel-Richard de Lalandes (1657-1726) "Weihnachts-Sinfonie" hatte das Konzert begonnen. Man befand sich stilistisch
sofort in der Welt von Händels kostbarer Serie der Concerti grossi op. 3, aber de Lalande konnte da recht gut mithalten.
Aus Joseph Rheinbergers (1839-1901) Weihnachtskantate "Der Stern von Bethlehem" sang Jason-Nandor
Tomory "Der Lichtglanz schwindet" mit einer dramatischen Kraft, wie ihn ein Bariton beispielsweise in Webers
ähnlich klingendem "Freischütz" zuwege bringen muss.
Tschaikowskys Ballett "Dornröschen" ist zur Weihnachtszeit nicht die erste Wahl, da liegen der "Nussknacker"
und "Hänsel und Gretel" vorn. Zu Unrecht. Die Philharmonie spielten in entsprechend großer Besetzung diese
dekorative Musik als Abschluss des Weihnachtskonzertes. Dieter Klug und das Orchester trumpften rauschhaft
machtvoll mit den Einleitungstakten der Ballettmusik auf. Das darauf folgende Adagio kam mit schwärmerischer
Beseeltheit aus dem Altarraum. Der abschließende Walzer in seiner klangsatt funkelnden Buntheit mit Glockenspiel,
Piccoloflöte und Harfe bekam kräftigen Beifall.
Zum Schluss hatte das Publikum viel Freude daran, zum Orchestersound Weihnachtslieder zu singen.
Rolf Pausch. Freie Presse, 29.12.2014
Weihnachtskonzert 2013
Ohrwürmer und musikalische Überraschungen
Das diesjährige Weihnachtskonzert der Erzgebirgischen Philharmonie Aue unter der Leitung von Maestro Dieter
Klug war wieder zum Hören und Mitsingen sowie bestens geeignet, adventliche Stimmung nachhaltig zu genießen.
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Auch in diesem Jahr hat der 1. Kapellmeister der Erzgebirgischen Philharmonie Aue, Dieter Klug, in zwei ausverkauften Weihnachtskonzerten das Publikum wieder mit gut ausgewählten und meisterlich vorgetragenen Überraschungen beglückt. Allein schon die vom Blechbläserensemble gespielte Intraden-Musik waren das Kommen wert. Der 1589 im erzgebirgischen Grünhain geborene Komponist und spätere Thomaskantor Johann Hermann Schein begrüßte mit einer festlichen sächsischen Barock-Musik aus seinem „Banchetto Musicale“. Fein abgestimmt die beiden strahlenden Trompeten, und mit der Spilastik der Posaunen, des Horns sowie der Grundgewalt der Tuba kamen sie „vom Himmel hoch daher“.
Ein weiterer - fast Sachse - schloss sich an: Mit Johann Sebastian Bachs Violinkonzert a-moll setzte das Orchester gleich zu Beginn ein markantes künstlerisches Qualitäts-Zeichen. Das lag auch an dem Violinvirtuosen Boris Nikitenko, der dem Orchester etliche Jahre selbst als Konzertmeister vorstand und nun mit seiner musikalischen Welterfahrenheit sowie mit typisch oistrachscher Bogenführung das Publikum begeisterte. Sein Können konnte der 1943 im georgischen Tiflis geborene Geiger noch einmal in Tschaikowskis „Meditationen“ und beim gefühlsbetont gespielten „Ave Maria“ von Bach/Gounod unter Beweis stellen.
War Stanislaw Moniuszkos „Wintermärchen“ schon eine exzellente musikalische Weihnachtsgabe, so bot das Orchester diesmal mit einer Weihnachtsouvertüre von Otto Nicolai, dem Komponisten von u.a den „Lustigen Weibern von Windsor“ mit dem bekannten „Als Büblein klein an der Mutterbrust“ darinnen, eine ganz besondere Überraschung. Der Choral „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ wird bei ihm vielstimmig und immer wieder mit neuer Motivfindung adaptiert. Pointiert gespielt und dirigiert wurde das darin mehrfach enthaltene Fugenthema, das sich zu einem voluminösen Orchesterklang aufschwingt und überschäumende Weihnachtsfreude im Theatersaal verbreiten hilft.
Der eigentliche Höhepunkt aber lag im ersten Teil des Abends: Die Musik von Peter Tschaikowkis „Nussknacker-Suite“ ist nicht nur voller Ohrwürmer, sondern auch eine künstlerische Herausforderung an das Orchester hinsichtlich musikalischer Transparenz und differenzierter Klangharmonie. Dieter Klug ist es mit seinen gut studierten Philharmonikern (ein besonderes Lob gilt der mitfühlenden und mitreißenden
1. Konzertmeisterin !) in hervorragender Weise gelungen, dieses Werk mit so unterschiedlichen Charakter-Miniaturen und in seinen mitunter sehr filigranen Äußerungen, überzeugend und nachhaltig zu interpretieren.
Und dass wieder drei erzgebirgische Weihnachtslieder und drei allerwelts Weihnachtsgesänge vom Publikum mehr oder weniger mitgesungen werden konnten (Arrangement von Dieter Klug), machte den Abend noch volksnäher als er es durch diese wunderbare klassische Musik davor schon war...
Gotthard B. Schicker, Annaberger Wochenblatt, 20.12.2013
Beifall, Tränen, strahlende Gesichter
Weihnachtskonzert der Erzgebirgsphilharmonie begeisterte das Publikum
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Annaberg-Buchholz. Ein festlicher Abend einige Tage vor dem Fest - für viele Liebhaber klassischer Musik ist der Besuch des Weihnachtskonzerts im Annaberger Theater eine lieb gewordene Tradition. Mit einem anspruchsvollen Programm und mitreißenden Interpretationen wurden die Philharmoniker unter der Leitung von Dieter Klug den Erwartungen des Publikums mehr als gerecht, zumal am Ende des Konzerts auch in diesem Jahr als besonderes Bonbon wieder die Weihnachtslieder zum Mitsingen auf dem Programm standen.
Der Mix aus Stücken in erzgebirgischer Mundart und Klassikern aus dem kirchlichen Repertoire passte perfekt zum Gesamtkonzept, das die Zuhörer sowohl mit bekannten Stücken von Peter Tschaikowski und Johann Sebastian Bach als auch mit weniger prominenten Kompositionen unter anderem von Otto Nicolai oder dem gebürtigen Erzgebirger Johann Hermann Schein überraschte. Am Ende des mehr als zweistündigen Konzerts gab es strahlende Gesichter auf beiden Seiten und minutenlangen Beifall für einen gelungenen Konzertabend.
Zauberhaft: Boris Nikitenko
Mit virtuosem Können auf der Violine und viel persönlichem Charme verzauberte der gebürtige Georgier Boris Nikitenko das Publikum. Als Solist des Abends interpretierte er unter anderem das "Ave Maria" nach Franz Schubert und Johann Sebastian Bach - ein Glanzlicht im Reigen der durchweg hörenswerten Stücke, das nicht wenige Besucher zu Tränen rührte. Es waren vor allem die aus dem Osten Europas stammenden Komponisten, die das diesjährige Weihnachtskonzert wesentlich prägten. Ein besonderes Geschenk machte Dieter Klug dem Publikum mit Peter Tschaikowskis schwung- und phantasievoller Ballettsuite "Der Nussknacker".
Petra Kaden, Freie Presse 20.12.2013
Nussknackers Blumenwalzer macht es Wintermärchen schwer
Das Weihnachtskonzert der Philharmonie hat am Donnerstag Bekanntes und wenig gespielte Werke geboten. In Aues Kirche St.
Nicolai erhielt Solist Boris Nikitenko für sein Geigenspiel viel Beifall.
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Aue. Jedes Jahr gibt es etwas zu entdecken beim Weihnachtskonzert der Erzgebirgischen Philharmonie in der Kirche St. Nicolai in Aue. Es erklingen nicht nur bekannte Werke stets neu, sondern auch wenig gespielte Kompositionen. Am Donnerstag war der Pole Stanislaw Moniuszko (1819-1872) an der Reihe. Wer die glanzvolle Mazurka aus dessen Oper "Halka" einmal gehört hat, wird Moniuszko nicht wieder vergessen. Die Mazurka wurde nicht gespielt, dafür die Ouvertüre "Bajka". Doch das "Wintermärchen" hatte es schwer, denn es kam gleich nach dem rauschhaften Blumenwalzer der "Nussknacker"-Suite zu Gehör.
Moniuszko wurde wiederholt der Vorwurf gemacht, er schreibe zu wenig polnisch national. Tatsächlich befand man sich streckenweise mehr im Ballett "Giselle" des Franzosen Adolphe Adam. Der lyrisch-melodische Kern von "Bajka" sicherte der Ouvertüre aber auch in Aue reichlich Beifall. Von winterlichen Klängen war nichts zu vernehmen, das Stück ist eher ein munterer Wintertraum vom Sommer. Die musikalische Leitung hatte Pianist und Dirigent Dieter Klug inne, Erster Kapellmeister des Annaberger Theaters. Seit Jahren dirigiert er die Weihnachtskonzerte in St. Nicolai. Ruhig, freundlich und uneitel agiert er vorm Orchester. Seit 2006 arbeitet er am Annaberger Theater.
Mit weihnachtlichen Klängen für Blechbläser von Johann Hermann Schein (1586-1630) hatte das Konzert begonnen. Die Musik des in Grünhain geborenen Mannes füllte das Kirchenschiff gewichtig mit kraftvollem Glanz. Der Solist des Abends präsentierte das Violinkonzert a-moll BWV 1041 von Johann Sebastian Bach. Boris Nikitenko, der frühere Erste Konzertmeister der Erzgebirgischen Philharmonie Aue, spielte die ornamentalen Linien der Ecksätze des Konzerts leichtflüssig. Im langsameren Mittelsatz kam Nikitenkos Fähigkeit zur Geltung, das Instrument gleichsam singen zu lassen. Viel Beifall für den Künstler.
Tschaikowskys "Nussknacker"-Suite (op. 71 a) schlägt immer ein und wird das bis in alle Ewigkeit tun. Der Ouvertüre fehlte es etwas an Leichtigkeit. Hervorgehoben sei die Wiedergabe des "Tanzes der Zuckerfee" mit silbrigem Geriesel der Celesta. Der "Arabische Tanz" füllte das Kirchenschiff mit geheimnisvollem Raunen. Den Schluss bildete Otto Nicolais Weihnachts-Ouvertüre. Die herrliche Musik über den Choral "Vom Himmel hoch, da komm ich her" von 1833 war schon im unvergesslich schönen Konzert 2009 erklungen, das Finale sang damals der Chor des Theaters. Auch die orchestrale Version vermittelte jene Hochstimmung, die immer wieder für das Werk begeistert. Zuletzt stimmten die Zuhörer Weihnachtslieder an, begleitet vom Orchester.
Rolf Pausch, Freie Presse, 28.12.2013
Weihnachtskonzert 2012
Musikalische Weihnachtsüberraschungen
Die Erzgebirgs-Philharmonie Aue unter der sensiblen und leidenschaftlichen Leitung von Dieter Klug
wartete mit musikalischen Raritäten in einem nachhaltigen Weihnachtskonzert auf.
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Bis auf Bach und Cornelius war das diesjährige Weihnachtskonzert voller musikalischer Überraschungen. Eine Rarität folgte auf die andere.
Und alle wurden großartig, einprägsam, sensibel und leidenschaftlich
vom sehr gut studierten Orchester interpretiert und vom überaus engagierten 1. Kapellmeister Dieter Klug dirigiert.
Wer bisher noch nicht wußte, wer Pieter Hellendaal ist und wie die Musik dieses niederländischen Komponisten
des 18. Jahrhunderts klingt, der wurde gleich zu Beginn dieses facettenreichen Weihnachtskonzertes
von einem wundervoll weihnachtlichen Concerto in Es-Dur gefangen genommen. Dem prächtigen
Streicherklang fehlte allerdings mitunter die solistische Spitze, die vom 1. Konzertmeister mit mehr
Empathie und ausdrucksstärkerer Tonbildung in dessen Solopassagen erwartet werden darf.
Mit der Sinfonia B-Dur von Johann Friedrich Fasch setzte Dieter Klug noch einen weiteren Höhepunkt
an diesem Abend. Es ist nahezu unverständlich, dass dieser barocke sächsische Meister in unseren
Konzertsälen kaum zu hören ist. Dabei genoss er zu Lebzeiten hohe Wertschätzung von keinem geringeren
als Johann Sebastian Bach. Und dass er am Anhalt-Zerbster Hof als Hofkapellmeister bis zu seinem
Lebensende wirkte, spricht nicht nur für seine künstlerische Qualität, sondern schlägt auch einen indirekten
Bogen zu Annaberg: Schließlich kommen die Vorfahren unserer Familie Köselitz (Peter Gast) aus Zerbst
und waren just zu dieser Zeit beim dortigen Fürsten angestellt.
Die nächste Überraschung wurde dem begeisterten Publikum mit Teilen aus dem
Weihnachtsoratorium eines Joseph Leopold Eybler geboten. Er gilt als einer der Mitvollender
des Mozart-Requiems und des musikalischen „Taufpaten“ der Oper „Cosí fan tutte“, deren
Einstudierung ihm von Mozart übertragen wurde. Seine Komposition kann und will daher auch
den großen Wiener Meister nicht verleugnen. Nach der voluminösen Ouvertüre mit musikalischem Sonnenaufgang folgen Rezitativ und Arie „Das Kind streckt seinen Arm“.
Sehr kultiviert und anrührend gesungen von der Solistin des Abends, Therese Fauser, die seit September
als Mezzosopranistin zum Annaberger Ensemble gehört. Neben stimmkräftigen und auch dramatischen
Tönen in der Höhe, mangelt es ihr mitunter in der sonoren Tiefe - wie man sie von einem Mezzo
erwarten darf - und an Kraft in der Mittellage. Diese Schwächen einer Anfängerin, die noch über
keine größeren Bühnenerfahrungen verfügt, wurden dann auch in der Arie „Bereite dich Zion“ aus
dem Bachschen Weihnachtsoratorium deutlich. Hier hätte man sich auch etwas größere Legato-Bögen
als Kontrast zu den Orchesterbewegungen gewünscht.
Sehr ansprechend gesungen und ausgezeichnet artikuliert dann die drei Weihnachtslieder
von Peter Cornelius, wobei der Bläser-Choral beim Lied „Die Könige“ etwas dezenter intoniert werden sollte.
Davor hörten wir noch ein glitzerndes und flimmerndes Salonstück vom ebenfalls recht unbekannten russischen
Komponisten Anatoli Ljadow, bei dem das Orchester wiederholt seine musikalischen Qualitäten unter Beweis
stellen konnte - berauschend schön hier die Pianostellen, die den „Verzauberten See“ (op. 62)
weihnachtlich-märchenhaft erscheinen ließen.
Als Überraschungs-Kontrast dann aber Engelbert Humperdinck - nicht „Hänsel und Gretel“ - sondern,
ebenfalls in Andenken an den 200. Geburtstag der Brüder Grimm, „Dornröschen“. Ein an Klangfarben,
Rhythmen und Taktwechsel überreiches Werk, in dem sich Orchester und Dirigent musikalisch baden konnten.
Diese Tonbilder mit ihrem furiosen Finale „Festklänge“ konnten dann scheinbar nur noch vom singesfreudigen
Publikum getoppt werde: Die Berlinerin Therese Fauser sang gemeinsam mit dem vollbesetzten Parkett und Rang
erzgebirgische und hochdeutsche Weihnachtslieder, die nur unterbrochen von einer schmissig
dargebotenen „Schlittenfahrt“ (A Sleigh ride) von Leroy Andersen, mit viel Beifall wiederholt werden mussten.
Es war ein großartiges, sicherlich auch aufwändiges, aber sehr nachhaltiges und lohnenswertes
musikalisches Weihnachtsgeschenk, das dramaturgische und künstlerische Maßstäbe gesetzt hat.
Gotthard B.Schicker, Annaberger Wochenblatt, 19.12.2012
Erzgebirgische Philharmonie begeistert zum Advents-Sinfoniekonzert mit musikalischer Vielfalt
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Annaberg-Buchholz. Weihnachtliche Traditionen stehen in diesen Wochen überall im Erzgebirge natürlich hoch im Kurs
- ein klein wenig mehr als im Rest der Republik. So auch beim monatlichen Sinfoniekonzert: Das Annaberger
Eduard-von-Winterstein-Theater widmet sich seit Jahren einer besonders erfreulichen Form der Traditionspflege
und lädt kurz vorm Fest bei diesem Konzert zum Mitsingen ein. Mit einem erlesenen Repertoire begeisterte die
Erzgebirgische Philharmonie Aue unter der Leitung von Dieter Klug am Montagabend das Publikum des diesjährigen
Weihnachtskonzertes. Gleiches gilt für Therese Fauser, die als Solistin in großer Harmonie mit dem Orchester
agierte - sehr zur Freude der zahlreichen Besucher, die nach mehr als zwei Stunden gar nicht mehr aufhören
wollten zu applaudieren.
Kompositionen aus vier Jahrhunderten fügten sich zu einem musikalischen Gesamtkunstwerk,
das alle Facetten weihnachtlicher Gefühle zum Ausdruck brachte: Neben überströmender Freude auch
Momente der Stille und des Innehaltens, dazu Märchenhaftes oder auch das, was die Natur zu dieser Jahreszeit
an Reizen bietet. So kann man im Programmheft neben bekannten Namen wie Johann Sebastian Bach oder
Engelbert Humperdinck auch weniger prominente Komponisten entdecken, deren Werke deshalb nicht weniger reizvoll sind.
Zu ihnen zählt beispielsweise der Niederländer Pieter Hellendaal, dessen Weihnachtskonzert den Auftakt des
adventlichen Abends bildete. Charmante Musik aus der Zeit des späten Barock und eine gelungene Einstimmung
auf das, was danach kommt: Ein Klassiker aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach
"Bereite dich Zion". Ihm folgt ein Zeitgenosse, der zu Lebzeiten ein ähnlich hohes Ansehen genoss wie Bach,
dessen Name heute jedoch nur Eingeweihten geläufig sein dürfte - Johann Friedrich Fasch.
Seine "Sinfonia B-Dur M:B2" ist ein fröhliches, unkompliziertes Stück, dessen Interpretation nicht nur dem
Publikum, sondern auch den Musikern sichtlich Freude bereitete.
Der im Jahr 1765 geborene Joseph Leopold Eybler war zu seiner Zeit ein hoch angesehener Musiker
in seiner Heimatstadt Wien. Wolfgang Amadeus Mozart vertraute ihm die Einstudierung seiner Oper "Cosi fan tutte" an,
und gemeinsam mit Franz Xaver Süßmayr vollendete Eybler nach den Anweisungen Mozarts dessen Requiem.
Thematisch von Sterben und Tod weit entfernt, ist im Weihnachtsoratorium "Die Hirten bey der Krippe zu Bethlehem"
die musikalische Nähe zum genialen Schöpfer der "Zauberflöte" und des "Don Giovanni" dennoch unverkennbar.
Nach der Pause hatte sich das Publikum endgültig warm gehört und wurde im zweiten Teil des Abends mit Stücken
von Anatoli Ljadow, Peter Cornelius und Engelbert Humperdinck auf das eingestimmt, was bei den jährlichen
Weihnachtskonzerten quasi als "Spezialität des Hauses" gilt: Die Weihnachtslieder zum Mitsingen. Vier Stücke
hatte Dieter Klug dafür ausgewählt, und so erklangen vertraute Lieder wie "Weihnachten is, stille Nacht" oder
"Süßer die Glocken nie klingen" - aber wie: Großes Orchester und 200 Stimmen und eine Stimmung, wie sie selbst
an Heiligabend festlicher und bewegter kaum sein kann.
Petra Kaden, Freie Presse, 19.12.2012
Weihnachtskonzert 2011
Erzgebirgische Philharmonie Aue lud ein zum festlichen Träumen
Für Nussknacker, Räuchermännchen und Weihnachtspyramiden ist das Erzgebirge bekannt - dort werden „Winterträume"
wahr. Bietet die Region in der Weihnachtszeit viel fürs Auge, so kommt auch das Ohr nicht zu kurz:
Die Erzgebirgische Philharmonie Aue stimmte im vierten philharmonischen Konzert unter Leitung des
ersten Kapellmeisters Dieter Klug mit Weihnachtsgesängen und Tschaikowskys 1. Sinfonie, genannt
„Winterträume", aufs Fest ein...weiterlesen
In Festlichkeit erstrahlte mit Trompetenglanz des Thomaskantors 3. Orchestersuite.
Der Klangkörper bewies die Beherrschung barocker Phrasierung, wenngleich der konzertierende
Stil durch dynamische Entschiedenheit und größere Konturenschärfe des Ripieno sowie Lauffeuer
in den Concertino-Partien noch stärker hätte forciert werden können. Der zweite Suitensatz,
das berühmte Air, bedarf unermesslich strömender Kantabilität, deren lyrische Expressivität der
Maestro stets aufzubauen suchte. In den schnellen stilisierten Tanzsätzen überzeugte der
Klangkörper dann durch Lebendigkeit und Verve. Die gestalterischen Möglichkeiten eines echten
Continuoinstruments - das Orchester musste auf elektronische Klangerzeugung zurückgreifen -
würden die ohnehin beeindruckende Klangpracht der Suite noch verstärken.
Symphonischer dann der zweite Teil des Programms: Als „eine Sünde meiner süßen Jugendzeit" beschreibt
der reife Tschaikowsky seine 1. Sinfonie Jahre nach der Komposition. Die Reize dieser „Sünde" arbeiteten
Dieter Klug und der erzgebirgische Klangkörper mit unglaublicher Spielfreude und Detailliebe heraus:
Fidele Bläser brillierten im pastoralen Ton in der „Träumerei auf winterlicher Fahrt". Große Steigerungen bauten
sich im Streicherapparat voll Energie auf, lediglich den aus den Bassregionen aufziehenden Schatten fehlte
Drohgewalt. Sensibel reagierte das Orchester auf den Maestro, der stets mit der ersten Note eines Satzes
seine präzise Klangvorstellung realisieren konnte: Die nebulöse Atmosphäre des Adagio zeichnete Dieter Klug
mit dunklem Streichertimbre und der Kraft der Gesänge im slawischen Ton. Neckisch-quirliges Tanz-Treiben
prägte das Scherzo, dem er kontrastreich ein sentimentales Trio gegenüberstellte. Nach gewichtiger
Einleitung mutete das Finale vital-reißerisch an. Wenig deutlich fielen die fugierten Partien aus, dafür
beeindruckte die heroische Schlussapotheose.
Julia Stadter, Das Orchester , März 2012
Unter der umsichtigen, einfühlsamen und sehr differenzierten Stabführung des
1. Kapellmeisters Dieter Klug, hörten wir ein sehr kultiviert spielendes Orchester...
Doch die Überraschung kam nach der Pause mit Tschaikowkis „Winterträume“...Dieter
Klug steuerte immer im rechten Moment die Emotionen, so dass unter seiner erfahrenen und
feinnervigen Leitung sowohl ein anrührendes Adagio cantabile genau so intensiv zu
vernehmen war, wie z.B. jenes furiose Finale, bei dem man glaubt, eine Wagner-Orchester-Besetzung
vor sich zu haben. Diese einfühlsame Orchesterführung kam aber nicht nur in den Instrumentalwerken
zum Ausdruck, sondern auch bei der Begleitung des sehr angenehmen Soprans von Bettina Grothkopf.
Insgesamt ein großartiges Konzert, das sowohl besinnlich als auch furios von Dieter Klug und
seinen Philharmonikern in einer sehr hohen Qualität geboten wurde.
Gotthard B. Schicker, Annaberger Wochenblatt, Dezember 2011
Klug bescherte sich mit den Musikern der Philharmonie selbst ein Klangfest...
Reinhold Lindner, Freie Presse, 22.12.2011
“Neujahrskonzert 2012”
Keine Ruh bei Tag und Nacht hatten das Philharmonische Orchester Aue unter der Leitung
vom 1. Kapellmeister Dieter Klug sowie die Künstler László Varga und Udo Prucha zu
Silvester 2011: Um 14 Uhr zündeten sie ein musikalisches Feuerwerk der Sonderklasse im
total ausverkauften Annaberger Theater.
Und um 20 Uhr erfreuten sie dann schon wieder das Publikum im Kulturhaus in Aue mit
diesem dramaturgisch sehr gut abgestimmten K.u.K.-Konzert.
Klug war ganz in seinem Element: Er ist ein präziser Dirigent mit dem notwendigen
Gespür für Nuancen, für Dynamik und für einen wohltuenden Zusammenklang, der bei diesem
Orchester nicht immer selbstverständlich ist.
Großartig dann auch das Orchester bei der Begleitung - im besten Wortsinne - des Solisten.
Hier entstand wiederholt eine musikalische Partnerschaft, in der sich Klug mit seinem
Klangkörper ganz dem voluminösen Bass des László Varga zuordnete.
Gotthard B. Schicker, Annaberger Wochenblatt, Januar 2012
„2. Sinfoniekonzert Oktober 2009“
Heitere Empfindung im romantischen Volkston
Dieter Klug blieb mit Beethovens Pastorale, der anmutigen Sechsten in F-Dur, bei der Musik des
romantisch gefärbten Volkstons, ohne die genialen sinfonischen Strukturen zu vernachlässigen
oder gar einzuebnen. Wie schon bei Mendelssohn arbeitete er mit den Philharmonikern den Orchesterpart
zu Wohlklang im Ganzen, aber auch so, dass die sprühenden Feinheiten im Einzelnen zur Geltung kamen -
das Konzert war insgesamt ein schöner, von Grund auf heiterer Musikanten-Ausflug auf das Land.
Reinhold Linder, Freie Presse, 14.10.2009
Heiße Klassik-Party...
Bravos beim 2. Sinfoniekonzert der Erzgebirgsphilharmoniker
...Die Ouvertüre "Das Märchen von der schönen Melusine"...entlässt keinen Konzertbesucher
unzufrieden. Dirigent Dieter Klug und das Orchester lieferten eine schlüssige Wiedergabe. Leidenschaftlich
blühte das Liebesthema auf, die Musik des Ritters stand fast gewalttätig in schärfsten Kontrast, eingeflochten
in idyllische Wellenklänge.
Insgesamt hörenswert was Dieter Klugs Version der Sinfonie Nr. 6 F-Dur...von Beethoven. Langeweile kam da nicht auf...
Klug war ein frischer, aber zu eiliger Wanderführer.
Rolf Pausch, Freie Presse, 14.10.2009
„Operettengala“
Für die Leichtigkeit und die süffige eleganz von Operettenmelodien hat Klug ein ausgesprochen
glückliches Händchen; trotz der tückischen, nichts verzeihenden Akustik im Osterfeld gelang es dem
Dirigenten bestens, die operettentypische Melodienseligkeit in dem Raum zu zaubern...
Sebastian Giebenrath, Pforzheimer Zeitung, 23.2.2004
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Die Czardasfürstin
Bei der Erzgebirgischen Philharmonie Aue sind diese (beseelenden Klänge) gut aufgehoben. Und in Kapellmeister Dieter Klug hat
das Annaberger Theater einen Kenner dieser musikalischen Kostbarkeiten, die er mit Ehrfurcht und Liebe
zum Klingen bringt, zumal das Orchester seinen Intentionen vertrauend folgt. Beim Jazz oder Pop würde man
vom nötigen „Drive“ sprechen, der ist in dieser Wiedergabe Kálmán’scher Musik jederzeit spürbar.
Frieder Krause, Kunst und Technik, 31.10.2019
"Gräfin Mariza"
Was alles zusammenhielt und für das wahre Flair sorgte, war einmal mehr die ErzgebirgsPhilharmonie
Aue unter der fachkundigen Leitung des 1. Kapellmeisters Dieter Klug. Sehr differenziert und
mit viel Spielfreude wurden die bekannten und stark frasierten Passagen gemeistert. Besonderes
Flair erzeugte der talentierte junge Geiger Jacob Meining als Primas auf der Bühne, ohne den
die Wirkung des Tenor-Titels „Komm, Cigány, spiel mir was vor“ lange nicht so gelungen wäre.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 30.10.2017
"Sissy" weiterlesen
Die total offene Akustik des Naturtheaters eignet sich - streng genommen - für Musiktheater nur bedingt. Deshalb lohnt auch kein
Live-Orchester, Soli und Chor werden...mit einer vorab produzieren Aufnahme zusammenführt.
Dieter Klug hat zuletzt mit Zellers „Obersteiger“ im Frühjahr bewiesen, was für ein exzellenter
Operettendirigent er ist. Nur deshalb muss er diesen Ort, einen Kapellmeister-Alptraum sondergleichen,
nicht fürchten. Er gibt dem figurenreichen Ensemble Sicherheit.
Roland Dippel, Neue Musikzeitung,16.8.2016
Da ist zuerst die großartige Musik im Wiener-Walzer-Stil von Fritz Kreisler (1875-1962),
der selbst ein begnadeter Geiger war und als jüdischstämmiger Künstler das Schicksal vieler
Zeitgenossen teilen musste. Er floh vor der Naziverfolgung in die USA und betrat nie wieder
europäischen Boden. Seine Operette von 1932 blieb als Garant für gute Unterhaltung zurück.
Eingespielt von der Erzgebirgsphilharmonie im Halbplayback-Verfahren - gesprochen und
gesungen wird natürlich original, - wartet das Stück mit seligen Walzern, frechen Polkas, geharnischtem
Galopp auf und betont doch immer wieder das Feine, Elegante ihrer Entstehungszeit.
Marianne Schultz, Freie Presse,18.8.2016
"Der Obersteiger" weiterlesen
Mit Dieter Klug stand ein hörbarer Spezialist am Pult und bot mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue schwungvolle
Tempi mit einem sicheren Stilgefühl für das Genre sowie mit der Fähigkeit, komplizierte Übergänge z.B. im Finale
sicher zu gestalten und dabei das große Ensemble im Einklang zwischen Bühne und Orchestergraben zu halten.
Erschwert wurde die Aufgabe noch, dass auch die Musikanten vom Bergmusikcorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/Frohnau
mit in den musikalischen Ablauf integriert werden musste, was - sehr zur Freude des begeisterten Publikums - dem
1. Kapellmeister Dieter Klug glänzend gelang.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 14.3.2016
Musikalisch haben die vielen Alla-breve-Passagen mit den starken Auftakten, die vielteiligen Auftrittslieder,
die Stropheneinheiten schmissige Wirkung wie in „Vogelhändler“. Dieter Klug kitzelt das am Pult ohne Forcieren
aus der Musik. Akkurat beginnt die Erzgebirgische Philharmonie Aue und wird dann immer kecker. Genüsslich
breitet sie selige Sämigkeiten und Schmäh aus, zelebriert so das Halbseiden-Windige des Geschehens. Für die
typgerechte Perlenreihe des Ensembles ist das eine genregerechte Basis.
Roland Dippel, Die deutsche Bühne, 14.3.2016
Die Erzgebirgische Philharmonie Aue wird von Dieter Klug einfühlsam und flott geleitet. Am Anfang noch etwas zurückhaltend,
wird das Dirigat immer forscher und der musikalische Fluss immer gewaltiger und drängender, ohne jedoch die Sänger in
irgendeiner Weise zuzudecken. Flott, mit einer durchgehenden Linie wird hier musiziert, es macht einfach Spaß zuzuhören.
Manfred Drescher, Der Opernfreund, 24.3.2016
Ohne das nötige Gespür für die Musik Zellers wäre eine Aufführung des Werkes kaum denkbar. Dies bringt als musikalischer Leiter
feinfühlig Dieter Klug mit der Erzgebirgischen Philharmonie Aue ein. Da berührt neben schwungvollem Walzerklang,
Polkas, Couplets und dem berühmten Schmachthit „Sei nicht bös“ Besinnliches wie z. B. im Zwischenspiel zum 3. Akt
mit guten Holzbläsern.
Frieder Krause, Kunst und Technik, 28.3.2016
"Anatevka" weiterlesen
...kommt der Zauber der jüdischen Volksmusik, des Klezmer durch die Musikvorlage von Jerry Bock und die Liedtexte
von Sheldon Harnick (deutsch von R. Merz und G. Hagen) in einer wunderbaren Einheit daher.
Die Bühne bebt und tanzt, weint und trauert, feiert und versöhnt sich. Und der Fiedler spielt dazu leibhaftig auf
dem Dach (Boris Nikitenko, der ehemalige 1. Konzertmeister der Erzgebirgsphilharmonie) als Tongeber des Lebens
und als Typ für die herrlichen Mollstimmungen.
Flankiert von Ronny Wiese an der exzellent gespielten weinenden, lachenden, flüsternden, sprechenden, aufheulenden
Klarinette und dem ebenso meisterlichen Akkordeon von Rico Reinwarth - auf der Bühne!
Einmalig die beiden (oder besser: die drei), und nur so auf dem Annaberger Theater zu erleben, einfach großartig!
Unten aus dem Graben erklingen die Musicalmelodien mit Akribie, Schwung, Leidenschaft und enormen
Einfühlungsvermögen in dieser Tonsprache dirigiert vom 1. Kapellmeister der Erzgebirgischen Philharmonie, Dieter Klug.
Er führt den gut gestimmten Klangkörper so, dass niemand auf der Bühne überstimmt wird, die Bläser
die von den Bretter kommenden Akzente quirlig vervollständigen oder aus den Streichern, den Flöten oder
Blechbläsern heraus das Geschehen auf der Szene in Stimmung versetzen.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 27.10.2015
"Hello Dolly" weiterlesen
Der einstige Broadway-Knaller „Hello, Dolly!“ hatte am Eduard-von-Winterstein-Theater erfolgreiche Premiere. Mitreißende
Musik und spritzige Tanznummern sowie der Charme der fünfziger Jahre ließen das etwas gealterte Musical neu aufleben.
...Aber was wäre die „Dolly“ ohne die Musik aus dem Graben, die man zu gerne live auf der Bühne erlebt hätte.
Der 1. Kapellmeister der Erzgebirgischen Philharmonie Aue, Dieter Klug, hat mit den seinen Musikern großartig gezaubert:
Die Märsche mit Swing gewürzt, die akzentuierten Ragtimes, die Bläser mit Spaß am Schrägen, genau solistisch brillanter
Klang und das Schlagzeug als Feuerwerk des Abends. Der Star des Abends war dieses Orchester unter diesem Dirigenten.
Mehrfaches Bravo!
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 13.4.2015
Kätzchen, Schätzchen, Weib! In Annaberg-Buchholz ist die berühmte Dolly ein waches Weib, jung und schön.
Sie lehrt den übel- launigen Heiratskandidaten, dass es zu leben lohnt. Große Show!
Annaberg-Buchholz. Die Welt hat sich gedreht. 50 Jahre hat das gute alte Musical "Hello Dolly!" von Michael
Stewart und Jerry Herman auf dem Buckel, und manche Aussage von damals ist heute gründlich überholt. Frauen
backen und putzen nicht mehr für ihren Mann, sind nicht mehr "Kätzchen, Schätzchen, Weib", wie sich der Sauertopf
und Geizkragen Horace Vandergelder seine Künftige vorstellt. Doch keine Sorge: Er wird wachgeküsst!
Das Publikum feierte die Premiere am Sonntag mit rauschendem Beifall.
Die große Show über zweieinhalb Stunden bleibt also nicht aus, zumal die Choreografin Kirsten Hocke mit
den Tänzern vom Extraballett das Musical als Fest für die Augen gewaltig anschwellen lässt. Der
Kellnertanz im "Harmonia Garden" ist superwitzig, raffiniert und bringt Tempo sowie Drive in die Komödie.
Dieter Klug als musikalischer Leiter der Erzgebirgischen Philharmonie gibt dem Stück beseelten professionellen Klang.
Marianne Schultz, Freie Presse, 14.4.2015
"Madame Pompadour"
Die Musik hingegen aus dem Orchestergraben war - nach minimalen Schwächen zu Beginn - dann von sprühender
Stimmung der zwanziger Jahre beseelt und von quirliger Charakterzeichnung und gassenhauerischer
Verve getragen. Dieter Klug war als 1. Kapellmeister mit seinen Erzgebirgischen Philharmonikern Aue
mit Spaß und Verantwortung für die Sänger aufmerksam und einfühlsam bei der Sache, gab ihnen Zeit,
die witzigen Texte verständlich zum Publikum zu transportieren. Das Publikum dankte mit anhaltendem
Applaus. Und man konnte es im vollbesetzten Theater vernehmen: Die Totgesagte, die Operette, lebt, und wie...!
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 2.3.2015
"Blume von Hawaii" weiterlesen
Schmissig und lyrisch durchdacht
Eine glänzende Aufführung ist dem Annaberger Ensemble kürzlich im Meißner Theater gelungen....
Dieter Klug war der rechte Sachwalter am Pult, sein Dirigat zeichnete sich sowohl durch
Schmiss als auch in seiner lyrischen Durchdringung aus. Es war eine Freude zu erleben, wie
genau Bühne und Orchester (Saxophone und Hawaii-Gitarre) ihm folgten.
Gotthold Müller, Sächsische Zeitung Meißen, 22.5.2014
Wir haben es ja zur Premiere auf unserer Bühne und aus dem swingenden, ragtimenden und mittanzendem Orchestergraben gehört.
Bravo! an die feinfühlige, aber auch temperamentvolle Stabführung vom 1. Kapellmeister der Erzgebirgs Philharmonie Dieter Klug und die begeisternd eingestellten Musiker, voran die Saxophone, Klarinetten, der oder die Schlagzeuger und insbesondere das Piano. Nicht zu vergessen die Streicher, die immer dann agieren, wenn der Zuschauer merken soll, dass es um Sinnlichkeit geht. Und natürlich die obligatorische Hawaii-Gitarre, die uns eine Kreuzfahrt in die Südsee allein durch ihre süß-jaulenden Klänge erspart...!
Das Verhältnis von dezenter Begleitung des Geschehens auf der Bühne und der anspruchsvollen und lebhaften Orchester-Soli aus dem Graben war sehr ausgewogen.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 10.3.2014
"My Fair Lady"
Dieter Klugs...Faible zu dieser Musik ist bis in die letzten Plätze hörbar und geradezu feinmotorig auf die Sänger-Schauspieler
abgestellt, klanglich sehr sauber und trotz relativ kleiner Besetzung voll- und wohklingend organisiert, - einfach mitreißend!
Extra Bravos erhielt Dieter Klug dafür am Ende der Vorstellung vom begeisterten Publikum - und von seinen Kollegen in der Kantine des Theaters...
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, 29.10.2013
"Der Studentenprinz"
Musikalisch bietet Dirigent Dieter Klug ebenfalls eine ausgewogene Lesart des Werks. Es scheint,
dass auch er sich vor allzu viel Kitsch fürchtet. In den großartigen Märschen und
Chören stört das überhaupt nicht, aber in den sirenenhaften Gesängen des Prinzen hätte mir
persönlich mehr Rubato-Seligkeit und Schmelz besser gefallen - besonders,
da ich die Mario-Lanza-Aufnahmen nun mal nicht so eins, zwei, drei aus dem Ohr bekomme.
Trotzdem ein großes Kompliment an Klug und die Erzgebirgische Philharmonie Aue, dass sie Rombergs
Hochglanz-Sound derart bravourös bewältigt haben.
Dr. Kevin Clarke, www.klassik.com, 2.4.2013
Bei den Erzgebirgsphilharmonikern und Dieter Klug am Pult war diese Musik in guten Händen.
Reinhold Lindner, Freie Presse, 27.2.2013
"Kiss me, Kate"
Unter der kreativen Leitung des 1. Kapellmeister Dieter Klug gelang es, das musikalische Esprit der vierziger
Jahre, den adaptierten Cole-Porter-Sound zu transportieren. Klug gelang es dabei, einem
Orchester, das in diesem Metier nicht ständig zu Hause ist, authentische Töne zu entlocken.
Wenn das, was aus dem Orchestergraben von der Erzgebirgischen Philharmonie samt Big Band zu
hören war, auch auf der Bühne sein Pendant gefunden hätte, wäre von einer insgesamt erfolgreicheren
Inszenierung die Rede gewesen.
Eveline Figura, Annaberger Wochenblatt, Oktober 2012
"Im Weißen Rössl"
Besonders gefreut hat uns dabei die ErzgebirgsPhilharmonie Aue. Dieter Klug ist es gelungen, mit
viel Einfühlungsvermögen, mit Schwung und akzentuierter Spielweise genau den Ton zu treffen,
den dieses gängige Repertoire-Stück braucht. Diesem Dirigenten gelingt es immer wieder
hervorragend, mit seinem Orchester als begleitender Partner für die Bühne da zu sein, und
dennoch dabei die notwendige Eigenständigkeit des Klangkörpers an den dafür geeigneten Stellen
hervorzuheben.
Gotthard B. Schicker, Erzgebirgs-treff, Oktober 2011
"Vetter aus Dingsda"
Es war schmissiges Musiktheater mit witzigen Regieeinfällen...Und auch aus dem Orchestergraben
hörte man von der Ergebirgischen Philharmonie zündende Klänge, in Bewegung
gehalten von Dirigent Dieter Klug.
Rolf Pausch, Freie Presse, 31.1.2011
"Carmen"
Und so scheint es beinahe selbstverständlich zu sein, wie hier gespielt, gesungen und
musiziert wird. Gut so, wenn sich Stimme, Erscheinung und Darstellung nicht
verselbstständigen, sondern einordnen in Inszenierung und Ensemble. Dieter Klug
leitet musikalisch die Aufführung mit diesem entsprechenden Feingefühl für die
Szene. Dirigent und Orchester stellen sich ganz in den Dienst der Inszenierung.
Reinhard Lindner, Freie Presse, 10.5.2010
„Nacht in Venedig“
Ein Glanzstück in griffiger Fassung
Dieter Klug entfaltet den Charme und Reiz dieser reichen Musik mit Umsicht, und das Städtische
Orchester entwickelte ein feines Gespür für die walzenden Klänge. Kein Schwachpunkt trübte
das Bild dieser musikalischen Venedig-Veduten.
Nikolaus Schmidt, Pforzheimer Kurier, 4.10.2005
„Czardasfürstin“
Eine Zigeunerkapelle darf nicht fehlen und der Chor (Leitung Dieter Klug) spielt und singt bewundernd
verwandlerisch zu aller Freude. Überhaupt darf man nur staunen, wie vielseitig sich der Pforzheimer
Chor in den ausfüllenden Reichen und Bereichen traumwandlerisch einfindet. Das Publikum spürt immer
wieder: hier wird mit Lust und Laune und bestem Können uns zugespielt.
Aus dem Glühbirnen umrandete Orchestergraben überströmte allerseeligste Operetten-Musik:
dirigiert von Dieter Klug zum Mitsummen, Mitpfeifen und Mitsingen. Erfüllte Operetten-Herzen
ohne jedwede nachhaltigen Schmerzen: wunschlos glücklich und überglücklich...
Rumpf von Mansfeld, Artport,1.4.2005
„Mahagonny“ - Gastspiel in Baden (Schweiz)weiterlesen
Die Pforzheimer boten in Baden eine eindrückliche, bewegende Vorstellung.
Ein aufmerksamen Jazz,- Kabarett-und Opernorchester unter Dieter Klug spielt mit unglaublicher
Verve und Spannung, hinreissend grell und agressiv.
Daniel Polentarutti, Zofinger Tagblatt, 22.2. 2005
Es ist, mit Theodor W.Adorno, „Musik aus dem Trümmern der vergangenen Musik“,
von Dieter Klug und dem Pforzheimer Orchester mit einem brodelnden unterschwelligen Rhythmus
und viel Jazz-Feeling dargeboten...
Auch der Rest des Ensembles und der Chor agieren hochmotiviert, fast agressiv,...
Dem Pforzheimer Theater gelingt das Kunststück, einen spannendem umd faszinierenden Abend aus diesem Stück zu machen.
Angela Reinhardt, Waiblinger Kreiszeitung, 17.3.2005
„Barbier von Sevilla“
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Dieter Klug mit dem Städtischen Orchester Pforzheim verführt uns mit seinem Vorspiel,
der Ouvertüre in allerfeinste Rossinische Klangwelten: Heiter, beschwingt voller Lebensfreude
in jedem Ton - hierbei schon die zugespielte Stimmung im Publikum beifallsbrausend....
Vielseitig auch der Herrenchor... - ebenso brillant geleitet von Dieter Klug, der mit dem
rossinischen Zauberstab dirigierte...
Vaihinger Kreiszeitung, 10. 11. 2004
...die Premiere am Sonntag war ausverkauft und mit riesigem
Beifall bedacht. Dieter Klug als musikalischer Leiter und ebenso verantwortlich für die
Einstudierung der Chöre hat an diesem Erfolg einen maßgebenden Anteil wie auch am Beifall
abzulesen war. Schon die Ouvertüre dieser wohl bekanntesten Oper von Rossini offenbarte Maßarbeit,
kein melodienseliges Drauflosmusizieren, sondern eine subtile Durchleuchtung der Partitur trat
dabei zutage. Ziselierte Geigenpartien, differenziert eingesetzte Bläser und nicht zuletzt die
witzig angereicherte Rezitativbegleitung am Klavier ließen gleichermaßen aufhorchen.
Eva Nöldecke, Mühlacker Tagblatt, 10.11. 2004
...Für ein am Ende spürbar beeindrucktes Publikum sorgte aber vor allem die
musikalische Qualität der Inszenierung, die Präsenz und Kraft von Orchester, Chor und
Solisten, die Rossinis üppig ausgeschmückte Klangbilder mit all ihren Koloraturen immer
wieder zu einer bemerkenswerten Fülle verdichteten.
Jürgen Haberer, Offenburger Tageblatt, 10.4.2005
Opernspaß mit Rossini - so muß man diese witzige, spritzige Aufführung
von Rossinis Dauerbrenner „Der Barbier von Sevilla“ des Stadttheaters Pforzheim...nennen.
Angesichts des musikalischen Schwungs, der da aus dem Orchestergraben kam,...der sängerischen
Klasse und komödiantischen Spiellaune auf der Bühne tat einem jeder nicht besetzte
Platz schon fast weh.
Dieser Rossini hatte Tempo, Eleganz und Leichtigkeit, die sängerischen Höchstleistungen
kamen, als wäre es nichts, und man hatte den Eindruck, als sei das Ensemble selber hingerissen
vom Schmiss dieser animierenden Musik.
Robert Ulmann, Badische Zeitung, 11.4. 2005
Einen tadellosen Eindruck hinterließ das Pforzheimer
Orchester unter Leitung von Dieter Klug. Er präsentierte schon die Ouvertüre in
klangschönen Farben und zündender Rhythmik. Verlässlich fanden sich Holz-und Blechbläser
im Allegro und inszenierten quasi den musikalischen Wirbel der Komödie. Auch in der
Anpassung an die Akteure auf der Bühne zeigte sich das Orchester von seiner besten Seite.
Badner Tagblatt, 8.4. 2005
„Cavalleria rusticana / Gianni Schicchi“
weiterlesen
Das bunte Treiben, mit dem Kochheim den langsam beginnenden Tag charakterisiert, wird vom
spielfreudigen und gut singenden Chor (Einstudierung: Dieter Klug) bestens umgesetzt...
Die große Spielfreude und der packende Zugriff, mit dem das Pforzheimer Orchester
unter der Leitung von Dieter Klug in beiden Opern ans Werk ging, machten die in der Premierenvorstellung
gelegentlich auftretenden Unstimmigkeiten zwischen Bühne und Graben vollkommen wett, so
daß auch diese Seite der Aufführung zu überzeugen vermochte.
K.-F. Schulter, Das Opernglas Juli/August 2004
Dieter Klug hat bis in die feinste „Niederung“ der musikalischen Benotungen
einen faszinierenden Opernabend dirigiert, dazu den ausgezeichneten Chor geleitet -
das gespannte Publikum durch die Gesamtleistung aller Beteiligten zur Begeisterung euphorisiert.
Rumpf von Mansfeld, Vaihinger Kreiszeitung, 15.5. 2004
„Graf von Luxemburg“weiterlesen
Mit Dieter Klug hat Lehars „Graf“ zudem einen Dirigenten, der klare Linien vorzugeben weiß,
der zackig den Marsch angeht, der ohne zuviel Süße die das Stück durchziehenden Valses moderat
zum Klingen bringt. Das Städtische Orchester erweist sich dabei als spielfreudiger Partner mit
nie übertrumpfender Lautstärke, ohne dabei die nötige Dynamik einzubüßen.
Sandra Pfäfflin, Pforzheimer Zeitung, 23.6.2003
Dieter Klug machte seinem Namen alle Ehre und führte das Ganze am
Dirigentenpult mit wacher Übersicht und spürbarem Temperament. In den turbulenten
Szenen ging zwar manches ein bisserl aus dem Ruder, aber die animierenden Lehár-Schmeicheleien
brachte die aufgeweckte Musikantentruppe im Graben prächtig zur Geltung. Das Publikum war begeistert.
Ulrich Hartmann, Pforzheimer Kurier, 23.6. 2003
„La Traviata“
die musikalische Leitung lag...bei Dieter Klug, dem hausinternen Chordirigenten.
Aber gerade dieser Fachmann, der beim Einstudieren der Opernchöre im Hintergrund
Knochenarbeit leistet, lieferte ein umsichtiges Dirigat von wundervoller Klarheit und
sorgte für ein beglückend ausgewogenes Klangverhältnis zwischen Orchester und Sängerstimmen.
Gerade die Chöre erklangen in wundervoller Präzision...
Hans Werner, Schwäbische Zeitung, 24.3.2003
„Gräfin Mariza“weiterlesen
...hatte Premiere im Stadttheater und wurde mit Jubelrufen aufgenommen...Da stimmte alles
zusammen: Das Orchester unter Dieter Klug traf die Mitte zwischen Schwelgen in Melodie
und rhythmischem Schwung, der den Staub der sieben Jahrzehnte wegbläst...die Szenen,
in denen das Glück der Liebenden an falschem Stolz zu zerbrechen droht, hatten dramatische
Größe, die an Puccini denken ließ. Glanzmomente auch des Orchesters und Chores, die das
Publikum so leicht nicht vergessen wird.
Bertold Schuh, Der Enztäler, 16.10. 2001
...die Operette...wurde begeistert gefeiert. Das Ensemble auf der Bühne überzeugte
ebenso wie jenes im Orchestergraben....Das Ergebnis: Eine Augen-und Ohrenweide für
Jung und Alt. Die Leistung einer geschlossenen, dichten Aufführung...
Pforzheimer Kurier, 8.10.2001
Bei der Reprise des Ohrwurms „Komm mit nach Varasdin“ war kein Halten mehr. Rhythmisches
Klatschen, Bravorufe, donnernder Applaus. Das Pforzheimer Publikum war restlos begeistert.
Von einer Aufführung mit dem liebevollen Blick füürs Detail, von schönen Stimmen,
komödiantischen Talenten, schwungvollen Rhythmen, seelenvollen Walzern, opulenten
Kostümen...und unter dem zupackenden Dirigat von Dieter Klug, der auch seine Chöre
bestens vorbereitet hatte, kann das Orchester nach anfänglichen Unsicherheiten glänzen.
Klug versteht es geschickt, den Dualismus der Kalmanschen Musik - den Walzer in all seinen
Spielarten und den Czardas mit seinen typischen harmonischen, melodischen und rhythmischen
Charakteristika - in Einklang zu bringen, ohne dabei die in den 20er-Jahren modernen,
flotten Tänze...zu vernachlässigen. Klug erweist sich auch als sicherer Partner für die Sänger,
der auch gewisse Unsicherheiten...aufzufangen weiß.
Sandra Pfäfflin, Pforzheimer Zeitung, 8.10.2001
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